«Der technologische Wandel passiert jetzt, nicht irgendwann»

Benjamin Lüthi ist Geschäftsführer der Hunziker Betatech AG.
Welche Rolle soll Plix in Zukunft einnehmen?
Heute begleitet er uns vor allem im Forschungs- und Entwicklungsumfeld. Perspektivisch könnte er Aufgaben übernehmen, für die Menschen schwer zugängliche, unhygienische oder gefährliche Orte betreten müssten: Unterirdische Bauwerke inspizieren, Schadstellen dokumentieren, Reinigungsarbeiten durchführen oder Messdaten sammeln. Das ist natürlich noch Zukunftsmusik, aber diese Praxisnähe ist wichtig.
Warum investieren Sie als Bauingenieurunternehmen in ein solches Projekt, das eher nach IT klingt?
Der technologische Wandel passiert jetzt, nicht irgendwann. Und er wird auch die Baubranche verändern. Wenn wir heute keine Erfahrung sammeln, werden wir morgen den Anschluss verlieren. Damit meine ich übrigens nicht nur die Robotik, sondern auch Bereiche wie Digitalisierung, Datenmanagement, Machine learning oder KI.
Wie verändert sich das Bauwesen durch solche Technologien?
Langfristig wird es – so meine optimistische Sichtweise - effizienter, datengetriebener, anschaulicher und sicherer. Aber auch technologisch vernetzter und komplexer. Um dabei nicht anfälliger zu werden, ist Voraussetzung, dass die digitalen Grundlagen stimmen: strukturierte Daten, einheitliche Schnittstellen, verlässliche Prozesse. Da liegt noch ganz viel Potenzial brach, um es einigermassen positiv zu formulieren.
Wird Plix eines Tages Menschen auf der Baustelle ersetzen?
Nein. Mindestens in absehbarer Zeit nicht. Plix zeigt uns täglich, wie wichtig menschliches Denken, Handeln und Improvisieren weiterhin sind. Das wird sich auch so schnell nicht ändern. Eine Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter zwar heute für verschiedene Anwendungen. Im Bereich der Humanoiden Robotik braucht es dafür noch mehr Zeit.
Interview: Linda Stratacò, August 2025
