«Winterthur hat in Bezug auf Startups vieles richtig gemacht»
Anfang Juni hat der Winterthurer Stève Mérillat die Geschäftsleitung des Technoparks Winterthur übernommen. Im Interview verrät er uns, was ihn an der Aufgabe reizt und wo er Herausforderungen sieht.
Was reizt Sie an Ihrer neuen Aufgabe als Geschäftsführer des Technoparks Winterthur?
Stève Mérillat: Ich freue mich darauf, Startups und innovative Firmen unterstützen und ihnen im Technopark ein optimales Umfeld bieten zu können. Spannend finde ich vor allem die thematische Breite der im Technopark angesiedelten Firmen und die sehr vielseitige Tätigkeit mit dem Team, den Startups, den Aktionären und allen weiteren Partnern des Technoparks.
Stève Mérillat war vorher als Geschäftsführer von Composites United Switzerland tätig.
Wo sehen Sie mögliche Herausforderungen?
Im schnell wechselnden Umfeld muss sich auch der Technopark ständig weiterentwickeln und seine Strategie flexibel anpassen. Aktuell sind sicher die eher sinkende Bereitschaft für Investitionen in Startups und die gleichzeitigen Preis- und Zinssteigerungen eine grosse Herausforderung.
Sie treten in die Fussstapfen von Thomas Schumann. Mit welcher Strategie werden Sie die neue Stelle angehen?
Da ich meine Aufgabe erst vor wenigen Tagen übernommen habe, konzentriere ich mich im Moment darauf, das Team und die vielen Partner des Technoparks kennenzulernen und in der einmonatigen Einarbeitungszeit mit Thomas Schumann möglichst viel von seiner Erfahrung zu profitieren und über die Aufgaben im Technopark zu lernen.
Inwiefern denken Sie, dass Ihre Erfahrungen als Geschäftsführer von Composites United nützlich sein werden für Ihre neue Position im Technopark?
Meine Aufgabe bei Composites United hatte in vielen Bereichen grosse Gemeinsamkeiten mit denjenigen im Technopark. In beiden Organisationen geht es darum, Firmen zu unterstützen, damit sie sich weiterentwickeln und innovative Ideen umsetzen können. Meine Erfahrungen mit Innovationsprojekten, Networking-Events und der Zusammenarbeit von vielen unterschiedlichen Akteuren werde ich direkt wieder einsetzen können. Neu ist für mich das Thema Immobilienverwaltung, bei welchem ich mich aber auf das sehr kompetente Team und die externen Partner verlassen kann.
Wie sehen Sie Winterthur als Startup-City im Vergleich zum internationalen Umfeld?
Winterthur hat in Bezug auf Startups in der Vergangenheit sehr vieles richtig gemacht und ist entsprechend sehr gut positioniert. Da die Welt sich aber schnell weiterdreht, müssen wir ständig dranbleiben und können uns so hoffentlich noch weiter zur international bekannten Startup-City weiterentwickeln.
Was braucht es dafür Ihrer Meinung nach noch?
Für die Startups braucht es auch ausserhalb des Technoparks ein attraktives Umfeld. Deshalb sind neben dem Technopark auch die Politik, Verbände, die Standortförderung gefordert, um für etablierte Unternehmen und die ZHAW weiter ein guter Standort zu bleiben und auch weitere innovative Unternehmen von unserer Stadt zu überzeugen. Ebenso wichtig ist auch die Lebensqualität, da viele der Startup-Gründer auch Einwohner von Winterthur sind und ein optimales Wohn- und Arbeitsumfeld suchen.
Zum Abschluss; Sie wohnen schon lange in Winterthur, wo ist Ihr Lieblingsort?
Da gibt es mehrere, einmal die Steinberggasse wegen ihrer Kombination von pulsierendem Leben und historischer Altstadt. Zum anderen der Frohbergpark wegen der erholsamen Atmosphäre sowie die vielen Wälder rund um die Stadt für sportliche Aktivitäten.
Zu Stève Mérillat |
Interview: Linda Stratacò, Juni 2023