3 Fragen an Basil Girard, Streetart-Gewinner und Winterthurer Künstler
Basil Girard ist der Gewinner des Streetart-Projekts von House of Winterthur und hat 2021 die Wand am Bahnmeisterweg auf dem Sulzerareal gestaltet – «das grüne Winterthur».
Woher holst du dir deine Inspiration – auch gerade in Bezug auf dieses Werk?
Alles, was links und rechts um mich ist; Stoffe, Kleidung, Schmückung von Häusern, Hausfassaden und bemalte Schränke. Bei diesem Werk ganz besonders: Beispielsweise die Muster von den antiken Winterthurer Kachelöfen sind auf der Wand am Bahnmeisterweg wiederzufinden. Bevor ich irgendwas mache, mache ich mir verstärkt Gedanken: Was will ich auf keinen Fall, wofür stehe ich und hinter was kann ich stehen. Zudem habe ich mich gefragt, was Winterthur einzigartig macht und das Werk soll zum Leben im Quartier beitragen. In erster Linie soll meine Kunst etwas Schönes sein, woran man vorbeiläuft und mit Freude stehen bleibt. Dabei hat mich vor allem der Aspekt der Gartenstadt inspiriert. Ich möchte damit die Natur in die Stadt bringen.
Was ist dein Bezug zu Winterthur?
Ich bin hier aufgewachsen und mein engster Freundeskreis ist aus Winterthur und auch immer hier geblieben. Das war bei mir etwas anders – als Teenager hatte ich keinen wirklichen Draht mehr zur Stadt. Als Hiphop- und Breakdancer war ich dann eher nur zum Schlafen hier. Was ich damals eher langweilig an Winterthur fand, schätze ich heute wieder mehr. Ich sehe meine Heimat nun mit anderen Augen und habe in den letzten Jahren Winterthur für mich als coole Kulturstadt entdeckt. Ruhig und angenehm – so empfinde ich Winterthur und liebe es.
Was hat dich dazu bewogen, dich für die Streetart-Ausschreibung zu bewerben?
Diese Wand fand ich schon toll, als ich ein kleiner Junge war. Darauf wollte ich schon immer einmal kreativ gestalten. Deshalb war es gar keine Frage und ich habe keinen Moment gezögert. Ich freue mich, dass ich gewonnen habe und mich kreativ austoben durfte. Ich fühlte mich bei der Umsetzung frei, auf der Wand auch spontan um zu entscheiden – daher bin ich auch in gewissen Details leicht von der eingereichten Skizze abgewichen. Und ein zweiter Grund, warum ich mich beworben habe: Das Jurymitglied, Julien Kolly. Es ist toll, dass ihr eine echte Fachperson aus der Graffiti Art Szene dabeihattet, der Ahnung davon hat.