«Die Standortqualitäten stehen ausser Frage»
Die House of Lab Science AG plant in Winterthur und Umgebung gleich zwei Innovationsparks. CEO Christian Hugo Hoffmann verrät uns im Kurzinterview unter anderem, welche Bedeutung diese Innovationsparks für Winterthur haben werden.
Christian Hugo Hoffmann ist CEO der House of Lab Science AG.
V.l.n.r.: CEO Christian Hugo Hoffmann, Oana Monica Vrabie, Vice President Marketing und Hans Noser, VR-Präsident.
Herr Hoffmann, darf ich Sie bitten, sich und Ihre Organisation kurz vorzustellen?
Sehr gerne. Als passionierter Unternehmer und Finanzökonom stehe ich der House of Lab Science AG als CEO und Mitgründer vor. Das House of Lab Science ist ein seit 2021 bestehendes Start-up, welches das Problem löst, dass es nicht ausreichende, gut ausgestattete und bezugsbereite Labore v.a. für Life Sciences Start-ups gibt. Aus diesem Grund überzeugen wir Partner wie Immobilienentwickler und -besitzer in den Ausbau von Laboren zu investieren, die wir beim House of Lab Science nach Fertigstellung als Innovationsparks schweizweit betreiben. Durch eine hohe Serviceorientierung gegenüber den Mietern werden wir nicht nur die Liegenschaft veredeln, sondern auch Life Sciences Start-ups noch produktiver machen. Kurzum, das House of Lab Science ist der Place to be, um das Life Sciences Start-up Ökosystem nachhaltig zu stärken.
Welche Pläne verfolgt House of Lab Science in der Region Winterthur und weshalb haben Sie sich für den Standort entschieden?
Unser Pilothaus mit über 8000 m2 steht in Hombrechtikon und weist einen Schwerpunkt im Thema der Labortechnik auf. Im Raum Winterthur sehen wir beim House of Lab Science grosses sowie lukratives Expansionspotenzial. Zusammen mit Mettler2Invest planen wir ein grosses Standbein im pulsierenden FoodTech-Cluster The Valley in Kemptthal zu eröffnen. Damit möchten wir hiesigen FoodTech und BioTech-Jungfirmen ein Zuhause für ihre Laborbedürfnisse in direkter Nachbarschaft zu Givaudan, Bühler oder dem Scale-up planted bieten. Die Standortqualitäten stehen insofern ausser Frage. Darüber hinaus haben wir einen sich verfestigenden Blick auf Neuhegi geworfen, wo wir parallel oder im unmittelbaren Nachgang zusammen mit unseren Partnern ein House of Lab Science über mehrere tausend Quadratmeter aufbauen möchten. Der Netzwerkeffekt, der vom House of Lab Science im Kemptthal ausgeht, sowie allgemeine Standortfaktoren von Winterthur wie sehr gute Anbindungen, ZHAW vor Ort, etc. spielen dabei ebenso eine Rolle.
Dank dem House of Lab Science sollen 600 Arbeitsplätze entstehen. Für welche Unternehmen wird House of Lab Science zukünftig ein Zuhause bieten und welche Art Arbeitsplätze werden entstehen?
Das House of Lab Science bedient grundsätzlich das gesamte Life Sciences Spektrum, von Food bis Biochemie und Labortechnik, sowie von kleinen Start-ups bis zum Konzern, der Ableger in einem House of Lab Science platzieren möchte. Letzteres, also der richtige Mix von Firmen und Firmengrössen, ist zentral für die Fruchtbarkeit eines Clusters, welches das House of Lab Science an seinen Standorten jeweils errichtet. Nichtsdestotrotz brauchen gerade Start-ups unsere Labore wohl am dringendsten, denn die grossen Unternehmungen können im Zweifel ihre eigenen Laborflächen bauen. Ersteres, also der Bezug zum gesamten Life Sciences-Bogen, darf hingegen nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir an jedem einzelnen Standort ein klares Innovationsprofil verfolgen. Wie schon gesagt, stehen in Hombrechtikon die Labortechnik und im Kemptthal Foodtech im Vordergrund, um diese Profilschärfung mit Beispielen zu unterlegen. Gesamthaft kann man jedoch festhalten, dass hochqualifizierte Arbeitsplätze entstehen, die mit der Fokussierung auf Life Sciences und Innovation die Sicherung von Schlüsselindustrien der Schweiz für die Zukunft betreffen.
Interview: Oktober 2022