«Mit unserem Flora Futura Park können wir Winterthur noch lebenswerter machen»
Rahel Hauser ist Head Regionales Marketing & Events bei der AXA und hat das Jubiläumsprojekt betreut.
Wir haben gehört, dass das neue Feuchtbiotop beim AXA-Hauptsitz zwischenzeitlich von fremden Fischen leergefressen wurde. Hat sich das Biotop unterdessen wieder erholt?
Ja, das war tatsächlich eine interessante Geschichte. Jemand hat sich wohl einen Scherz erlaubt und exotische Fische im Flora Futura Park ausgesetzt. Das Feuchtbiotop hat sich aber bestens erholt und mittlerweile haben sich dort bereits Erdkröten und verschiedene Libellenarten angesiedelt.
Warum hat sich die AXA entschieden, ihr Jubiläum dem Thema Biodiversität zu widmen?
Als eine der grössten Schweizer Versicherungen haben wir nicht nur eine wirtschaftliche Aufgabe, wir tragen auch eine grosse Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, weshalb wir 2022 die Initiative Flora Futura lanciert haben. Diese hat zum Ziel, in unserem Jubiläumsjahr 2025 für jede Kundin und jeden Kunden der AXA die Aufwertung von einem Quadratmeter Biodiversität zu ermöglichen – insgesamt also rund zwei Millionen Quadratmeter. Darum war es uns wichtig, dass sich auch in unserem Jubiläumsjahr alles um das Thema Biodiversität drehen soll.
Was möchtet ihr der Winterthurer Bevölkerung mit dem Flora Futura Park mitgeben?
Wir möchten der Winterthurer Bevölkerung das Thema Biodiversität mit dem Park spielerisch näherbringen. Auf dem Erlebnispfad kann man mit dem dazugehörigen Wettbewerbsbüchlein mehr über die Biodiversität in der Schweiz erfahren. Gerade für Familien eignet sich der Erlebnispfad sehr gut und es gibt am Ende sogar etwas zu gewinnen. Auch wurden im ganzen Park Hinweise zu den einzelnen biodiversen Aufwertungen platziert, die via QR-Codes gescannt werden können, um mehr zu erfahren. Zudem soll der Flora Futura Park als Naherholungszone im Siedlungsgebiet dienen. Geflochtene Kokons, Tische und Bänke im Innenhof des Hauptgebäudes sowie ein grosses Vogelnest laden beispielsweise zum Pausieren ein, und das mitten im Park gelegene Restaurant Culinarium bietet ein abwechslungsreiches Verpflegungsangebot.
Wie sollen die Biodiversitätsprojekte über das Jubiläumsjahr hinaus wirken?
Wir verstehen uns als «Ermöglicherin» von mehr biodiversen Flächen oder Pionierprojekten. Es war von Anfang an vorgesehen, dass wir uns jeweils am sogenannten «Ersteingriff» beteiligen und die Projekte dann von den vor Ort tätigen Organisationen oder Personen weitergeführt werden. Ein Beispiel: Stadtbus Winterthur testet mit diesen fünf begrünten Haltestellendächern den Prototypen, den wir ermöglicht haben. Wenn sich dieser bewährt, wird diese Art von begrüntem Dach auch bei anderen Haltestellen von Stadtbus eingesetzt. Es war uns ein grosses Anliegen, dass wir mit unserem Engagement eine Veränderung herbeiführen können, die auch in Zukunft Bestand hat.
Winterthur ist seit Jahrzehnten der Hauptsitz der AXA Schweiz. Welche Rolle spielt dieser Standort für das Unternehmen heute?
Ja, mit Winterthur sind wir als Unternehmen tatsächlich tief verwurzelt. Diese enge Verbindung zeigt sich nicht nur in der Unternehmensgeschichte, sondern auch in unserem Engagement für die Stadt. Sie ist heute eine wichtige Partnerin, die genauso wie wir die Wirtschaft und eine nachhaltige Stadtentwicklung fördern möchte. Als Hauptsitz ermöglicht der Standort unseren Mitarbeitenden darüber hinaus, in einem lebendigen und inspirierenden Umfeld zu arbeiten, das von einer reichen Geschichte geprägt ist. Mit unserem Flora Futura Park, den begrünten Dächern von Bushaltestellen und unseren Mikrowäldern können wir hoffentlich einen Teil dazu beitragen, Winterthur noch lebenswerter zu machen.
Was macht den Wirtschaftsstandort Winterthur für die AXA besonders attraktiv?
Winterthur ist bekannt für seine lebendige Kulturszene mit Museen, Theatern, Restaurants und Cafés. Zudem ist die Stadt super angebunden und bietet ein dynamisches Innovationsumfeld, das durch enge Kooperationen mit anderen Unternehmen gefördert wird. Gerade die enge Zusammenarbeit im Jubiläumsjahr aufgrund des Haltestellen-Projekts und der Mikrowälder hat gezeigt, dass eine langjährige gemeinsame Geschichte und ein gemeinsames Engagement neue Projekte ermöglichen, die sonst in so kurzer Zeit nicht umsetzbar gewesen wären.
Interview: Linda Stratacò, Juni 2025